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Roland Unterweger

1966 in Österreich geboren, aufgewachsen in der Schweiz, wusste er in jungen Jahren mit Hörspieladaptionen von Micky-Maus-Taschenbüchern seinen Freundeskreis zu unterhalten. Als Film- und Theaterregisseur sowie als Medienkünstler konnte er seine Begeisterung ins Erwachsenenalter retten. Neben seiner eigenen künstlerischen Tätigkeit arbeitet er als Dozent an Hochschulen für Gestaltung und Kunst in Lehre und Forschung. Hamburg möchte er nicht mehr missen.

Roland Unterweger absolvierte die Autorenschule Hamburg 2006/2007 und entwickelte das Drehbuch WIE MAN VOLLSTÄNDIG VERSCHWINDET, ein Drama. (Synopse s.u.).


Kontakt: Roland Unterweger, Ankerstrasse 11, CH-8004 Zürich, Tel. +41-79 7453015, mail@rolunder.ch

WIE MAN VOLLSTÄNDIG VERSCHWINDET ein Drama
Da, wo du nicht bist, ist das Glück. (Polnisches Sprichwort)

Jan Henning, 38, ist nicht tot. Oder doch? Nachdenklich betritt der Hamburger Geschäftsmann spät nachts seine leere Wohnung. Seine Frau Susanne ist ein paar Tage bei ihrer Mutter. Sondersendungen berichten über den Terroranschlag in der Londoner U-Bahn. Jan hatte Glück. Er ist dem Inferno entkommen. Lediglich ein verkratzter Koffer, ein verpasster Rückflug und eine lange Bahnfahrt. Niemand außer ihm weiß das. Ist er in seinem Leben glücklich, ist er unglücklich? Jan findet keine Antwort und fasst einen Entschluss: Er beseitigt seine Spuren und verlässt die Wohnung, als wäre er nie zurückgekehrt.

Jan nimmt keine Anrufe mehr entgegen und beobachtet die Heimkehr seiner Frau aus sicherer Distanz. Noch könnte er in sein altes Leben zurück. Oder soll er die einmalige Gelegenheit nutzen, als vermeintlich Toter eine neue Existenz zu beginnen? Jan mietet sich in einer billigen Monteursunterkunft ein. Vom schlechten Gewissen geplagt, schreibt er seiner Frau Postkarten, die er nicht abschickt. Jan beginnt, sich wie ein Tourist in seinem eigenen Leben zu bewegen. Er schleicht nachts durch die Firma, als wäre sie ein geschlossenes Museum. Er besucht heimlich seinen dementen Vater im Pflegeheim, weil er weiß, dass der es gleich wieder vergisst.
Durch eine zufällige Begegnung mit Wiebke Fink, einer allein erziehenden Mutter mit ihrer achtjährigen Tochter Lena, verwickelt sich Jan immer tiefer in Lügenkonstrukte. In seiner Einsamkeit verabredet er sich mit ihr und gerät in eine Familienkonstellation, bei der ihm mehr und mehr die Kontrolle entgleitet.

Die Zeit läuft gegen Jan. Er will in sein altes Leben zurück. Jan weiß aber immer weniger, wie er sein Verschwinden erklären soll, zumal er erfährt, dass Susanne ihn tatsächlich unter den Todesopfern des Terroranschlags vermutet. Als durch ein Zeitungsfoto sein Spiel auffliegt, gibt es für Jan nur noch die Flucht. Er will sich ins Ausland absetzen. Um seinen Pass zu holen, wagt sich Jan ein letztes Mal in seine Wohnung…