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Andreas Udluft

ist freier Autor und schreibt fürs Fernsehen. Er ist Mitglied der Hamburger Autorengruppe "The Günter Grasses" und moderiert eine monatliche Literatursendung auf dem Radiosender fsk. Sein Drehbuch-Erstling "small world" wurde beim sehsüchte-Filmfestival in Potsdam für den Boje-Buck-Drehbuchpreis nominiert. Das Thriller-Drehbuch „Nullpunkt“ wurde beim Internationalen Filmfest Emden im Rahmen des Volkswagen Drehbuchwettbewerbs ausgezeichnet.

Andreas Udluft absolvierte die Autorenschule Hamburg 2005/2006 und entwickelte das Drehbuch NULLPUNKT. 2010 wurde dieses mit Nora Tschirner und Max Engelke in den Hauptrollen als Kurzfilm realisiert - und gewann unter anderem beim New York City International Film Festival den Preis in der Kategorie ‚Best Narrative Short‘.

Kontakt über die Filmschule

NULLPUNKT – ein Thriller

Was wäre wenn Glück planbar wäre? Wenn man sich jeden Wunsch erfüllen könnte - vorausgesetzt man ist bereit, dafür zu leiden?

Die Luft wird dünn für Daniel. Und das nicht nur, weil er immer wieder unter seltsamen Anfällen von Atemnot leidet. Routine und Langeweile bestimmen den Alltag des Dauerpraktikanten im Callcenter eines Hamburger Großunternehmens – und sein Traum von Erfolg und Reichtum scheint in weiter Ferne. Einziger Lichtblick in diesem tristen Universum ist die Büroschönheit Eva. Doch bei ihrem Anblick verschlägt es dem ewigen Single schlicht die Sprache. Seine unsicheren Versuche, sich ihr zu nähern, scheitern immer wieder kläglich. Und am Ende des Tages kehren alle Fragen über den Sinn seines ereignislosen Lebens zurück. Er scheint inmitten eines Vakuums zu existieren.

Eines Tages lernt er Lenny kennen. Lenny ist das genaue Gegenteil des gehemmten Daniel: Kompromisslos und unangepasst nimmt er sich vom Leben, was er kriegen kann, ein intelligenter Zyniker, für den Regeln nur existieren, um sie zu brechen. Aus purer Langeweile verübt Lenny kleine chaotische Anschläge auf Angestellte des Unternehmens – und filmt diese, um sie ins Internet zu stellen. Daniel scheint zunächst schockiert. Bis er entdeckt, dass sich für die Betroffenen aus den inszenierten Schicksalsschlägen nur Gutes zu ergeben scheint. Daniel und Lenny beschließen, die Theorie an sich selbst zu testen: Sie schließen einen Pakt. Und fügen sich in der Folge gegenseitig jeweils komplizierten Dramaturgien folgende, persönliche Katastrophen zu. Stets entwickelt sich dabei aus dem Furchtbaren das Glück: Daniel wird von einem Penner überfallen und beinahe erwürgt. Und durch diese Schocktherapie von seiner Atemnot geheilt. Lenny landet wegen angeblichen Drogenbesitzes im Gefängnis. Und versöhnt sich daraufhin mit seinen Eltern. Daniel’ fällt einem Schlägertrupp in die Hände. Und erobert das Herz der mitfühlenden Eva. Als Daniel auf diese Weise schließlich einen hoch dotierten Job in der Geschäftsleitung ergattert, scheint er am Ziel seiner Träume und will die Schicksalskur beenden. Doch die hat sich längst verselbstständigt...