Barbara Minden
lebt und schreibt in Hamburg. Ihre Romane Eisprinzessin und Paradiesvögel erschienen bei Heyne, Liebe to go unter Pseudonym bei CORA. Sie übersetzt amerikanische Romane ins Deutsche und lektoriert spanische Literatur. Ausser in Hamburg lebte sie in Nordafrika, Sizilien und Sevilla, wo sie als Fotografin, Übersetzerin, Location-Scout und Englischlehrerin arbeiterte. Die Idee, Drehbücher zu schreiben, kam ihr als Redakteurin für TV-Romane (Julia Wege zum Glück, Rote Rosen, Grossstadtrevier, Traumschiff u.a.) Sie mag Komödien, spanischen Humor und kauzige Figuren.
Kontakt: Barbara Minden, Tel. 040-46776506, bm@barbaraminden.de |
DIE FREIHEIT DER VÖGEL ein Roadmovie
Zwischen zwei Welten verläuft eine dänische Autobahn.
Stadtneurotikerin Lara Lindermann hat eine klare Vorstellung von Freiheit: auf einer Insel leben und Vogelstimmen sammeln. Doch davon ist sie meilenweit entfernt, wenn sie auf ihrem Rennrad durch Hamburg und Leben hetzt: Sie schnippelt in einem indischen Schnellimbiss Gemüse, verkauft im Callcenter Haustier- Sterbegeldversicherungen,
beseitigt als Hausmeisterin Graffitis und tritt als Zaubererassistentin in Altenheimen auf. Keine artgerechte Haltung für eine Vogelkundlerin, findet Lara, die sich in Alltagsängsten verheddert wie ein Spatz im Netz. Total überfordert kapselt sie sich von ihren Mitmenschen ab und flattert weg, sobald sich ihr jemand nähert – selbst, wenn sie ihn
mag. Wie Tom, ein Kollege aus dem Bombay Palace. Ihr Leben ist stressig genug. Dann endlich die Chance: Der Internationale Bird Singing Contest in Dänemark. Erster Preis: Zwei Jahre Mitarbeit bei einem ornithologischen Projekt auf der Insel Anholt. Mit Vogelstimmen kennt Lara sich bestens aus. Nach einer Autopanne landet Lara im gestohlenen Fahrschulwagen der exzentrischen, achtzigjährigen Ex-Fahrlehrerin Hermine Naujoks, die an der dänischen Nordseeküste noch einmal das große Blau sehen will, bevor das große Vergessen ihre Welt verdunkelt.
Die scheinbar ideale Mitfahrgelegenheit entwickelt sich zum Albtraum für Lara, denn Hermine entpuppt sich als kettenrauchende Nervensäge, die alles besser weiß und riskant ins Fahrgeschehen eingreift. Das Wort Berührungsangst kommt in Hermines Repertoire nicht vor. Sie ist verrückt und bewaffnet. Bei dem Versuch, sie zu verlassen, entdeckt Lara jedoch, dass die Autonärrin ohne sie hilfloser ist, als sie zugeben würde. Und sie bleibt Laras einzige Chance, noch rechtzeitig anzukommen. Je mehr sie sich Laras Ziel nähern, desto unklarer wird, wo Hermine wirklich hin will, und als sie Lara am Strand versehentlich einen Streifschuss verpasst, bewahrheitet sich Laras Befürchtung: man darf Hermine nicht mehr alleine lassen. Auch Hermine ist entsetzt, weil sie glaubte, sich unter Kontrolle zu haben. Die Zeit läuft. Lara nimmt sie mit zum Contest. Doch kurz vorm Ende verschwindet die alte Dame plötzlich. Lara muss sich entscheiden: Lebenstraum oder Verantwortung für Hermine – und lernt, dass man loslassen muss, bevor man richtig fliegen kann. Hoffnung für Tom.